Babygefühle – im Bauch und während der Geburt

Über die Wahrnehmung des Babys bei der Geburt, Bonding und Ankommen in der Welt

Wie sich ein Baby fühlt, lässt sich meist leicht erkennen - aber was fühlt dein Baby, wenn es noch im Bauch ist und wie erlebt es die Geburt?

Babys erleben ihre Geburt mit all ihren Sinnen

Hier erfährst du, wie dein Baby die Schwangerschaft und Geburt erlebt – und wie du dein Baby optimal auf seinem Weg ins Leben begleiten, sein Urvertrauen stärken und die Bindung in eurer Familie festigen kannst. Ich zeige dir, wie du dein Baby am Besten dabei unterstützt, gut auf der Welt und im Leben anzukommen.

Körperliche Erinnerungen an die eigene Geburt

Als ich ein Kind war, hatte ich eine immer wiederkehrende Erfahrung beim Einschlafen. Ich hatte das Gefühl, als würde ein schwerer Stein auf mir lasten und ich wäre ganz klein. Manchmal veränderte sich dieses Gefühl auch, so als würde ich mich in einem großen, leeren Raum befinden und alles um mich herum wäre ganz offen und frei. Als ich etwa acht Jahre alt war, wurden diese Empfindungen weniger und hörten irgendwann auf – bis ich selbst schwanger wurde.

In meiner ersten Schwangerschaft erlebte ich plötzlich die selben Körperempfindungen wieder beim Einschlafen, und mir wurde bewusst, dass es sich um körperliche Erinnerungen aus der Zeit meiner eigenen Geburt handelte. Dieses Phänomen berichten mir auch viele andere Schwangere, zum Beispiel nach den Hypnosesitzungen im Hypnobirthing Kurs.

Ich erinnere mich zum Beispiel sehr gut an den Bericht einer Schwangeren, die in den Hypnoseübungen immer wieder das Gefühl hatte, etwas über den Augen und der Nase zu haben. Das war ihr nicht unangenehm, sondern einfach eine Wahrnehmung, über die sie sich wunderte. Sie fragte daraufhin ihre eigene Mutter und die bestätigte ihr, dass sie mit der Fruchthülle über dem Gesicht geboren worden war.

Auch Wahrnehmungen, sich zu drehen oder stecken zu bleiben kommen durchaus häufiger vor.

Was (d)ein Baby fühlt, riecht und schmeckt

Zuerst einmal beobachte ich das einfach wertfrei. Wissenschaftlich gesehen können wir heute nur festhalten, dass wir noch nicht ganz genau wissen, wie ein Baby die Geburt erlebt – wie sollten wir es auch erforschen, denn messen lässt sich das nicht und fragen können wir die kleinen Menschen ja auch nicht.

Doch mittlerweile gibt es ein breites Feld der pränatalen Psychologie und verschiedene Thesen darüber, wie Babys die Geburt erleben. Und viele gute Ideen aus der Praxis, die dazu führen, das Neugeborene sich wohler fühlen. Je mehr du darüber weißt, wie dein Baby wahrnimmt und was es nach der Geburt erwartet, umso besser kannst du dein Baby dabei unterstützen, sich während und nach der Geburt wohl zu fühlen.

Im Internet findet man einiges über Babygefühle. Von starken Schmerzen, die das Babys während der Geburt angeblich erleben würde (das stimmt so vermutlich nicht), über sehr positiv gehaltenen Mamiblogs, bis hin zu durchaus fundierte Beobachtungen aus dem Bereich der körperorientierten Psychotherapie, der Neonatologie, der pränatalen Psychologie oder der Bindungsforschung.

Die Frage, ob die Geburtswellen dem Baby wehtun, wird mir natürlich auch regelmäßig in den Hypnobirthing Kursen gestellt. Das Wort „Kontraktionen“ lässt nämlich die eine oder andere Schwangere befürchten, dass ihr Baby dabei ganz fest zusammengedrückt würde.

Vermutlich ist der Druck, den die Gebärmutter bei einer Welle aufbaut, jedoch nur ungefähr so stark, wie der Wasserdruck, wenn du etwa einem Meter tief tauchst. Du musst du dir also keine Sorgen um dein Baby machen.

Trotzdem ist es bestimmt ein intensives Erlebnis durch den Geburtskanal hindurch zur Welt zu kommen. Die Tatsache, dass Babys nach einer Kaiserschnittgeburt häufiger unter Anpassungsstörungen leiden als Babys, die vaginal geboren werden, sowie die Feststellung, dass Kinder, die mit einem Kaiserschnitt nach natürlichem Wehenbeginn geboren wurden, noch Jahre später deutlich niedrigere Level an Stresshormonen aufweisen, als Kinder, die mit einem geplanten Kaiserschnitt ohne Wehen zur Welt kamen, legt nahe, dass es Babys grundsätzlich gut tut unter Wehen und durch den Geburtskanal in die Welt zu kommen.

Die wissenschaftliche Sicht auf das ungeborene Kind im Wandel der Zeit

In den meisten Fällen beschäftigen wir uns in der Geburtsvorbereitung mit den Wahrnehmungen der Mutter. Aber was nimmt das Baby eigentlich während der Schwangerschaft und der Geburt wahr?

Es gibt viele Ideen zur Schmerzreduktion der Mutter unter der Geburt, Entspannungsübungen, Atemtechniken, Körperübungen und Massagen. Aber werdende Eltern wissen oft nur wenig darüber, wie ihr Baby die Geburt erlebt und was sie tun können, um den Übergang ins Leben für ihr Kind so angenehm wie möglich zu gestalten.

Dazu ist es zuerst einmal wichtig anzuerkennen, dass Ungeborene bereits wahrnehmende und fühlende Wesen sind. Diese Erkenntnis hat sich erst in den letzten Jahrzehnten durchgesetzt. Noch bis in die 1980er Jahre gingen viele Gynäkologen, Kinderärzte und Forscher davon aus, dass Babys keinerlei Schmerzempfinden hätten und sich eher in einem indifferenten psychologischen Zustand befänden!

Der Pariser Gynäkologe Frédérick Leboyer war einer der ersten, der in den 1970ern in seinem Buch „Geburt ohne Gewalt“ die möglichen Bedürfnisse des Babys bei der Geburt beschrieb und in Deutschland gehöret Ludwig Janus und die von ihm 1971 mitbegründete ISPPM (Internationalen Gesellschaft für Prä- und Perinatale Psychologie und Medizin) zu den wichtigsten Vertretern der prä- und perinatalen Psychologie.

Heue wissen wir, dass die sinnliche Wahrnehmung des Babys bereits in der 13. Schwangerschaftswoche beginnt, also gerade mal dann, wenn du vielleicht anfängst, deine Schwangerschaft mit andern zu teilen. Dein Kind nimmt bereits im Bauch ganz viel wahr und lernt für’s Leben.

Es gibt zum Beispiel Untersuchungen, die zeigen, dass Babys bereits im Bauch lernen, sich an das Nahrungsangebot der „Welt da draußen“ anzupassen und dass sich Ungeborene bereits für Muster interessieren, die sie an Gesichter erinnern1 , genauso, wie es auch Neugeborene tun.

Die unglaubliche Erfolgsgeschichte des Menschen als Spezies hat nämlich mit seiner Neuroplastizität zu tun, also mit der Anpassungs- und Lernfähigkeit seines Gehirns.

Viele Geburtsstationen sind heute als Babyfreundliche Krankenhäuser zertifiziert und die positive gesundheitlichen Auswirkungen von Methoden wie dem Kangarooing, bei dem Frühgeborene in engem Hautkontakt mit den Eltern getragen werden, setzten sich mittlerweile selbst an Unikliniken durch.

Eine Geburt ist auch für das Baby eine Anstrengung - danach ist erst einmal Erholung angesagt (das gilt natürlich auch für die Mutter ;)

Was genau nimmt das Baby vor, während und nach der Geburt wahr?

Dein Baby hört und sieht und fühlt und schmeckt bereits im Bauch. Babys hören den Herzschlag der Mutter, lernen bereits vor der Geburt die Klänge der Muttersprache kennen, erkennen im letzten Trimester die besondern Stimmen ihrer Eltern und Geschwister. Sie reagieren auf Licht durch die Bauchdecke.

Sie reagieren auf unterschiedliche Geschmacksstoffe im Essen der Mutter2, wie Prof. Nadja Reissland von der Durham University in einer Studie feststellt hat. Diese Untersuchung zeigte, dass ungeborene Babys schon eigenen Vorlieben entwickeln und mehr Babys den Geschmack von Karotten dem Geschmack von Grünkohl vorziehen.

Und sie nehmen über die Nabelschnur die Emotionen der Mutter in Form von Stresshormonen oder Endorphinen wahr.

Bis zum Tag der Geburt hat das Baby also schon eine ganze Menge Informationen über das Leben in eurer Familie gesammelt, es kennt eure Stimmen und euren Alltag. Es hat neun Monate lang im Fruchtwasser gelebt, seine Atemmuskeln trainiert und sich darauf vorbereitet, draußen zu überleben.

Der Tag der Geburt bringt auf jeden Fall eine ganze Menge Veränderungen mit sich. Dein Baby, das bisher nur im Wasser, in der Wärme und in der Dunkelheit gelebt hat, kommt nun in die Welt da draußen.

In unserer DNA ist es abgespeichert, wie es geht zu gebären und auch, wie es geht, geboren zu werden. Schließlich konnten wir uns schon längst fortpflanzen, bevor wir zum Homo sapiens wurden. Dein Baby macht diese Erfahrung zum allerersten Mal und dennoch hat es Reflexe, die ihm ganz genau zeigen, zu welchem Zeitpunkt der Geburt welche Art der Bewegung angemessen und sinnvoll ist, um sein Ziel zu erreichen. Es grenzt für mich immer mehr an’s wunderbare, je mehr ich über die Abläufe der Geburt lerne.

Auch wenn das Baby also in seinen Anlagen gespeichert hat, was zu tun ist, es sich also praktisch selbst in die Welt bringen kann, so ist der Tag der Geburt doch mit einer ganzen Menge Umstellungen verbunden. Draußen ist es wahrscheinlich kälter als drinnen, da ist plötzlich Luft und das Baby muss anfangen zu atmen.

Frédérick Leboyer ging davon aus, dass Babys es grundsätzlich angenehm finden, wenn die Veränderungen vom Drinnen zum Draußen so gering wie möglich ausfallen. Viele Neonatologen, Pränatalpsychologen und Hebammen gehen heute davon aus, dass es Babys gefällt, wenn wir bei der Geburt die Stimmen dämpfen, das Licht dimmen und es schön warm ist.

Auch der Hautkontakt unmittelbar nach der Geburt, aber auch in den Tagen und Wochen danach hat viele Vorteile für die Gesundheit des Babys, die mittlerweile auch wissenschaftlich belegt sind. So zeigt sich zum Beispiel, dass Babys in Hautkontakt weniger häufig unter Anpassungsstörungen leiden und sich schneller von einer Neugeborenengelbsucht erholen.

Wenn du dein Baby nach der Geburt hochhebst und ansprichst, sendest du ihm die Information, dass jemand da ist, der sich kümmert. Wenn du es auf deinen Bauch oder die nackte Brust legst, kann es weiter deinen Herzschlag und deine Bauchgeräusche hören und deine Körpertemperatur wärmt dein Kind.

Denn Babys haben noch nicht gelernt, ihre Wärme zu regulieren, da sie ja die ganze Zeit in der Gebärmutter warm gehalten wurden. Deswegen ist es besonders wichtig, dein Kind nach der Geburt warmzuhalten.

Da der Kopf eines Babys im Verhältnis zum restlichen Körper relativ groß ist, achte immer darauf, das Köpfchen zu bedecken, in dem du dem Baby eine Mütze aufsetzt oder es mit einer Decke oder einem Handtuch zudeckst. So stellst du sicher, dass es nicht zu viel Wärme verliert. Denn wenn du das nicht tust, ist es für dein Baby so, wie für dich, wenn du dich ohne Oberbekleidung im Raum aufhalten würdest.

Die ersten Stunden mit deinem Baby und der Beginn der Stillzeit

Manche Babys weinen nach der Geburt und andere nicht, beides ist in Ordnung. Weinen ist die einzige Möglichkeit deines Kindes, seine Unzufriedenheit auszudrücken, vielleicht ist ihm die neue Situation unbehaglich, oder es „erzählt dir“ von der Geburt.

Andere Babys kommen ruhig zur Welt und das ist ebenfalls in Ordnung. Diese Babys haben eine gute Geburt erlebt und können tief genug atmen, so dass ihre neue Erfahrung nicht unangenehm und Weinen somit nicht notwendig ist.

Es ist wichtig, das Neugeborene gut zu zudecken, insbesondere am Köpfchen, damit es keine Wärme verliert. Der Hautkontakt wärmt und stabilisiert das Kind in den Stunden, Tagen und Wochen nach der Geburt. Es ist nicht notwendig, die Babys ausführlich abzutrocknen oder die Käseschmiere abzureiben. Die Käseschmiere enthält wichtige antibakterielle Anteile und darf in die Haut einziehen.

Viele Babys befinden sich kurz nach der Geburt in einem ruhigen und aufmerksamen Zustand. Sie erwarten hochgenommen, berührt und angesprochen zu werden. Manchmal nehmen sie Augenkontakt zu ihren Eltern auf, auch wenn sie den Blick noch nicht lange halten oder fokussieren können. All dies führt dazu, dass das Baby aktiver wird, zu atmen beginnt und Krabbelbewegungen macht. Es sucht seinen natürlichen Platz auf dem Bauch der Mutter in der Nähe ihrer Brust.

 

Bindung zum Baby unmittelbar nach der Geburt kommt manchmal zu kurz: Es gibt Mittel und Wege, diese nachträglich aufzubauen

Bonding - die Bindungsphase zwischen Mutter und Kind

Bonding nennt man den Prozess, der die emotionale Verbundenheit zwischen Menschen fördert. In den ersten 24 - 48 h nach der Geburt ist sehr viel Oxytozin in deinem Körper, in dem deines Babys und dem deines Partners, wenn er bei der Geburt dabei war.

Da Oxytozin die Bindung erleichtert, ist dies die Zeit in der Bonding ganz von selbst geschieht. Bonding passiert aber auch in den Tagen und Wochen nach der Geburt - und ein Leben lang. Hautkontakt, audiovisueller Kontakt und Interaktion fördern Verbundenheit zwischen Eltern und Kind, aber auch zwischen den Geschwisterkindern.

Möglichst durchgängiger Haut-zu-Haut-Kontakt in den Stunden und Tagen nach der Geburt hat viele Vorteile: er entspannt Baby und Eltern, fördert das Feingefühl der Eltern für das Baby und festigt die sowohl die Eltern-Kind- als auch die Paarbindung. Darüber hinaus reguliert er Atmung und Körpertemperatur des Babys, stabilisiert seinen Blutzucker und bei Neugebornen-Gelbsucht ist seltener eine Lichttherapie notwendig. Er fördert das babyinitiierte Stillen und hilft Mutter und Kind, die Geburtserfahrung zu verarbeiten.

Verzichte in den ersten Wochen möglichst auf intensiv riechendes Duschgel, Deo oder Parfüm, damit dein Baby sich an deinen natürlichen Geruch gewöhnt.

Außerdem solltet ihr nicht zu viele Fotos im Kreissaal machen und auf jeden Fall auf Blitzlicht verzichten. Auch in den Wochen und Monaten nach der Geburt braucht dein Baby den direkten Blickkontakt und dein Gesicht, dass sich ihm zuwendet, um soziale Interaktion zu lernen. Deswegen eignet sich das erste Lebensjahr deines Kindes ausgezeichnet für einen digital Detox – mit möglichst viel handyfreier Zeit. Du wirst sehen, das tut nicht nur deinem Baby gut.

Was du tun kannst, um dein Baby vor, während und nach der Geburt optimal zu begleiten

  • Während der Schwangerschaft kannst du über deine Hände den Kontakt zu deinem Baby halten, Babys sind sehr kooperativ und mögen es meistens angefasst zu werden
  • Auch mit deinem Baby zu sprechen und zu spielen, zu singen, zu tanzen oder Musik zu hören verstärkt die Verbundenheit mit deinem Baby bereits während seine Zeit im Bauch
  • Hypnobirthing mit seinen Bindungsmeditationen in der Schwangerschaft, die Haptonomie oder die Bindungsanalyse sind verschiedene Methoden, die das Bindungsgefühl verstärken können
  • Begleite dein Baby bei der Geburt, indem du auch während der Geburt mit ihm sprichst und es berührst
  • Auch der werdende Vater kann während der Geburt mit dem Baby über die Hände verbunden bleiben, sofern die gebärende Mutter damit einverstanden ist
  • Unmittelbar nach der Geburt kannst du dein Baby hoch nehmen, ansprechen und auf deine nackte Brust legen
  • Hautkontakt, Hautkontakt, Hautkontakt - ganz viel Hautkontakt
  • Audiovisueller Kontakt und Interaktion
  • Verzicht auf Duftstoffe in Körperpflegeprodukten und Parfüms
  • Keine Blitzlicht Fotos im Kreissaal
  • Verzicht aufs Handy in den Wochen und Monaten nach der Geburt
  • Geh mit deinem Baby nach draußen in die Natur, sammelt gemeinsame Erfahrungen

Bonding nach einem Kaiserschnitt

Wenn dein Baby unerwartet mit einem Kaiserschnitt zur Welt gekommen ist oder eine Kaisergeburt aus medizinischen Gründen für dich oder dein Baby notwendig war, kann das eine sehr intensive und im wahrsten Sinne des Wortes einschneidende Erfahrung gewesen sein. Oft kommt die Bindung zum Baby unmittelbar nach der Geburt beim Kaiserschnitt zu kurz. Dieses „Bonding“ kann auch nachgeholt werden: Nimm dazu dein Baby viel auf den Arm, genieße den Hautkontakt, schaut euch in die Augen, stille dein Kind, geht gemeinsam nach draußen in die Natur. Vertraue darauf, dass ihr euch immer näher kommt. Mehr über Bonding nach Kaiserschnitt erfährst du hier.

In meinem Hypnomothering Kurs lernst du übrigens viele hilfreiche Dinge, die Bindung zwischen Mutter und Kind fördern.

Antworten auf die häufigsten Fragen rund um die Wahrnehmung des Babys, die mir werdende Eltern gestellt haben

Wann beginnt die sinnlich Wahrnehmung des Babys im Bauch?

Die ersten Sinneszellen des Embryos entwickeln sich in der 10. Schwangerschaftswoche und bereits in der 13. Schwangerschaftswoche, also mit Beginn des zweiten Trimesters, beginnt das Baby im Bauch zu hören. Nach und nach entwickeln sich dann auch der Tastsinn, das Sehen und Schmecken. In der 33. Schwangerschaftswoche ist die sinnliche Wahrnehmung deines Babys weitestgehend ausgereift. 

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Was spürt ein Baby im Bauch?

Ein Baby hört den Herzschlag der Mutter, die Darmgeräusche, das Rauschen des Blutes in den Adern und die Stimmen der Menschen und Geräusche der Umgebung.

Es kann sich selbst und die Fruchthülle anfassen, spielt vielleicht mit der Nabelschnur und manche Babys lutschen bereits am Daumen. Viele Babys treten in Berührungskontakt mit ihren Eltern und Geschwistern, wenn diese die Bauchdecke berühren. Wenn die Plazenta vorne liegt, ist es aber manchmal schwieriger, diese Interaktion wahrzunehmen.

Babys schmecken das Fruchtwasser und sehen ein gedämpftes Licht, dass durch die Bauchdecke fällt. Allerdings ist die Farbwahrnehmung noch nicht ausgeprägt und alles wirkt noch sehr unscharf. Dies bleibt auch nach der Geburt noch ein paar Wochen so.

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Warum hat mein Baby Schluckauf?

Viele Schwangere spüren ein rhythmisches Pochen regelmäßig im Bauch und fragen sich, was das wohl sein könnte: das Baby hat Schluckauf. Etwa zwischen der 18. und 24. Schwangerschaftswoche ist dieses regelmäßige Zucken besonders deutlich spürbar. In dieser Zeit beginnt das Baby seine Atmung zu trainieren. Dabei atmet es noch keine Luft ein, sondern trainiert sein Zwerchfell und die weitere Atemmuskulatur, um auf den Tag der Geburt gut vorbereitet zu sein. Der Schluckauf hilft dem Baby auch, Fruchtwasser, welches in die Atemwege gelangt ist, wieder nach draußen zu befördern. 

Tut die Geburt dem Baby weh?

Wie das Baby die Geburt erlebt wissen wir nicht genau, denn es lässt sich weder messen, noch können wir den kleinen Menschen fragen. Die Wehen selbst tun dem Baby jedoch nicht weh. Vermutlich ist der Druck, den die Gebärmutter bei einer Welle aufbaut, nur ungefähr so stark, wie der Wasserdruck, wenn du etwa einem Meter tief tauchst. Du musst du dir also keine Sorgen um dein Baby machen.

Trotzdem ist es bestimmt eine intensive und prägende Erfahrung durch den Geburtskanal hindurch zur Welt zu kommen. Solange dein Baby selbst den Weg durch dein Becken findet, ist jedoch davon auszugehen, dass dies nicht schmerzhaft für dein Baby ist.

Mittlerweile gibt es ein breites Feld der pränatalen Psychologie und verschiedene Thesen darüber, wie Babys die Geburt erleben. Und viele gute Ideen aus der Praxis, die dazu führen, das Neugeborene sich wohler fühlen. Je mehr du darüber weißt, wie dein Baby wahrnimmt und was es nach der Geburt erwartet, umso besser kannst du dein Baby dabei unterstützen, sich während und nach der Geburt wohl zu fühlen.

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Wie schnell schlägt das Herz eines Babys?

Ein Babykörper ist so viel kleiner als der eines Erwachsenen. Und die Herzfrequenz ist abhängig von der Größe eines Herzen und der des Körpers, den dieses Herz mit Blut und Sauerstoff versorgen muss. Deswegen variiert die Herzfrequenz im Laufe das Lebens eines Menschen. 

Während das Baby zuerst im Bauch und später außerhalb heranwächst, verlangsamt sich sein Herzschlag. In der Schwangerschaft liegt die Herzfrequenz bei ca. 130 - 160 Mal pro Minute. Zum Zeitpunkt der Geburt schlägt das Herz des Babys ca. 90 - 120 Mal pro Minute.

Wenn ein Baby früher geboren wird, kann die Herzfrequenz auch noch etwas höher liegen. Im Laufe des Lebens eines Kindes sinkt die Herzfrequenz dann mehr und mehr ab, bis sie sich mit etwa 60-90 Schlägen pro Minute bei Erwachsenen einpendelt.

Was fördert die Bindung zum Baby und hilft beim Bonding?

Bonding nennt man den Prozess, der die emotionale Verbundenheit zwischen Menschen fördert. Das erste Bonding findet bereits während der Schwangerschaft statt. In den ersten Stunden nach der Geburt erleichtert Oxytozin die Bindung, so dass in dieser Zeit Bonding ganz von selbst geschieht. Bonding passiert aber auch in den Tagen und Wochen nach der Geburt - und ein Leben lang. 

Bonding wird besonders gefördert durch Hautkontakt, Audio-visuellen Kontakt und Interaktion. Folgendes kannst du tun, um die Bindung zu deinem Baby zu verstärken:

  • Während der Schwangerschaft kannst du über deine Hände den Kontakt zu deinem Baby halten.
  • Du kannst mit deinem Baby sprechen und spielen, singen, tanzen oder Musik hören
  • Hypnobirthing mit seinen Bindungsmeditationen in der Schwangerschaft, die Haptonomie oder die Bindungsanalyse sind verschiedene Methoden, die das Bindungsgefühl verstärken können
  • Unmittelbar nach der Geburt kannst du dein Baby hoch nehmen, ansprechen und auf deine nackte Brust legen
  • Möglichst durchgängiger Haut-zu-Haut-Kontakt in den Stunden und Tagen nach der Geburt
  • Sprich und spiele mit deinem Neugeborenen
  • Verzichte auf Duftstoffe in Körperpflegeprodukten und Parfüms
  • Verzichte auf’s Handy in den Wochen und Monaten nach der Geburt
  • Geh mit deinem Baby nach draußen in die Natur, sammelt gemeinsame Erfahrungen

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